Was ist Erythrit?

Was ist Erythrit?

Erythrit bzw. Erythritol ist in aller Munde. Schließlich hat der Stoff den gleichen Effekt wie Zucker, nur ohne Kalorien, oder? Was Erythrit kann und welche Vor- und Nachteile es gibt, erfährst Du in diesem Beitrag.

Erythrit (Erythritol) ist ein natürlicher Zuckerersatzstoff, der aus reinem Traubenzucker (Glukose) durch den natürlichen Prozess der Fermentation gewonnen wird. Er ist kalorienfrei, zahnfreundlich, hat keinen Effekt auf den Blutzucker und wirkt insulinunabhängig.1 Das ideale Süßungsmittel für alle, die auf Zucker und überflüssige Kalorien verzichten wollen – und dennoch Süßes genießen möchten!

Erythrit wird aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen gewonnen. Fast immer kommen dafür stark stärkehaltige Pflanzen zum Einsatz. Deren Stärke wird zu Glukosesirup verarbeitet, das in großen Tanks zu Erythrit vergoren wird, so wie bei der Weinherstellung Traubenmost zu Wein wird. In der Natur kommt Erythrit in einigen Obstsorten (z.B. Wassermelone, Birne, Weintraube), Pilzen, fermentierten Lebensmitteln (Sojasoße, Reiswein, Bier) und Käse vor.

Aufgrund dieses natürlichen Vorkommens nimmt der Mensch ca. 30-100 mg Erythrit am Tag auf. Erythrit ist für Lebensmittel allgemein zugelassen und wird vor allem in Likören, Fischen, Krebstieren und Fertigsuppen eingesetzt, sowie in Milchprodukten, Süßwaren (Eis, Schokolade, Kaugummis) und Backwaren (Kuchen und Kekse).2

Erythrit zählt zu den Zuckeralkoholen, auch Polyole und mehrwertige Alkohole genannt. Eine chemische Verbindung, die - ähnlich wie Zucker - einen süßen Geschmack hat. Doch nicht nur in Sachen Geschmack, sondern auch das Aussehen betreffend ist Erythrit dem herkömmlichen Zucker sehr ähnlich.3

Tipp: In Lebensmitteln erkennst Du Erythrit unter anderem auch an der Bezeichnung "E968". 4

Erythrit

Ist Erythrit gesund?

Erythrit zeichnet sich durch ein breites Wirkungsspektrum aus. Der Zuckeralkohol wird zwar nahezu vollständig vom Körper aufgenommen, jedoch nicht verstoffwechselt und somit unverändert wieder ausgeschieden. Der Zuckeraustauschstoff wird im Dünndarm zügig aufgenommen und zu über 90 Prozent über den Urin und Stuhl unverändert ausgeschieden. Dadurch ist Erythrit wesentlich besser verträglich als andere Polyole und Begleiterscheinungen wie Blähungen oder Durchfall sind stark reduziert. Denn diese entstehen vor allem durch die bakterielle Fermentation der Süßstoffe im Dickdarm.5

Erythritol hat einen glykämischen Index von Null6, das heißt dieser Zuckeralkohol wirkt sich nicht auf den Blutzuckerspiegel aus und provoziert folglich keine Insulinfreisetzung. Daher können auch Diabetiker Erythritol verwenden. In Studien führte weder der einmalige Genuss von 20 g Erythritol zu einer Änderung des Blutzucker- und Insulinspiegels, noch zeigten sich negative Auswirkungen auf die Blutzuckerkontrolle, wenn Diabetiker täglich 20 g Erythritol zu sich nahmen.7

Des Weiteren ist Erythrit zahnfreundlich. Es wird nicht von kariesverursachenden Bakterien verstoffwechselt und trägt somit nicht zur Säurebildung im Mund bei. Die Bakterien in deinem Mund sind nicht in der Lage, Erythrit zu zerlegen. Aus diesem Grund entstehen beim Verzehr des Zuckeralkohols keine kariesfördernden Säuren. Er schont demnach deine Zähne und kann bei längerer Anwendung sogar deine Zähne pflegen.8

Außerdem konnten niederländische Forscher nachweisen, dass Erythrit aufgrund des positiven Effekts auf die Mundflora zum Schutz vor Zahnfleischentzündungen und Parodontitis beitragen kann.9

Dadurch ist Erythrit eine echte Alternative zu üblichem Haushaltszucker.

Hat Erythrit Nebenwirkungen?

Erythrit hat eine hohe Magen-Darm-Toleranz. Im Vergleich zu anderen Zuckeralkoholen birgt Erythrit in Bezug auf Magen-Darm-Beschwerden ein weitaus kleineres Risiko.

Dies ist darauf zurückzuführen, dass Erythrit fast vollständig über den Dünndarm aufgenommen und praktisch unverändert über den Urin ausgeschieden wird. Da nur ein geringer Prozentsatz den Dickdarm erreicht, findet kaum eine Fermentation durch Darmbakterien statt, wodurch die Magen- Darm-Probleme entstehen können.

Die Symptome sind vergleichbar mit denen von Ballaststoffen. Aus diesem Grunde müssen Lebensmittel, die mehr als 10 Prozent Erythrit enthalten, mit dem Warnhinweis "Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken" versehen werden.10

So verwendest du Erythrit

Erythrit ist ein Ersatz für Zucker, der genauso wie Zucker eingesetzt werden kann. Er ist in der Küche vielseitig verwendbar und kann sowohl beim Kochen als auch beim Backen verwendet werden. Geschmacklich hat er einen leicht „kühlen“ Nachgeschmack, kommt dem Tafelzucker jedoch sehr nahe.

Die Süßkraft von Erythrit beträgt etwa 70% von Tafelzucker. Dementsprechend sind 100g Zucker durch etwa 130g Erythrit zu ersetzen. Wer nicht weiß, dass kein Zucker zum Einsatz kam, der wird nicht merken, dass der Zucker ersetzt wurde!

Kanso nutzt Erythrit in den beiden Produkten KetoCacaobar und KetoBiscuits

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Zusammenfassung

Erythrit ist nicht nur eine praktisch nebenwirkungsfreie und sehr sichere Zuckeralternative, es hat potentiell sogar einige positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Erythrit weist im Vergleich zu anderen Zuckeralkoholen zwei wichtige Effekte auf: praktisch nicht kalorisch und sehr gut verträglich.

Quellen

  1. Genotoxizitätsbewertung von Erythrit unter Verwendung eines Kurzzeittests - PMC (nih.gov)
  2. E 968 - Erythrit - Lebensmittel-Warenkunde
  3. Genotoxizitätsbewertung von Erythrit unter Verwendung eines Kurzzeittests - PMC (nih.gov)
  4. E 968 - Erythrit - Lebensmittel-Warenkunde
  5. Genotoxizitätsbewertung von Erythrit unter Verwendung eines Kurzzeittests - PMC (nih.gov)
  6. Internationale Tabelle des glykämischen Index und der glykämischen Lastwerte: 2002 - PubMed (nih.gov)
  7. Wirkungen der oralen Verabreichung von Erythrit auf Patienten mit Diabetes - PubMed (nih.gov)
  8. Nichtkarigefähigkeit von Erythrit als Substrat - PubMed (nih.gov)
  9. Vollständiger Artikel: Wirkung von Erythrit auf die mikrobielle Ökologie von in vitro Gingivitis-Biofilmen (tandfonline.com)
  10. Erythrit: Natürlicher Anstrich für einen Zusatzstoff | Lebensmittelklarheit

 

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